Sonntag, 9. Januar 2011

Wohnungsmarkt muss dringend seniorengerechter werden

Lilienruh Immobilienberatung


Großer Bedarf an barrierearmen Wohnungen, die auch eine spätere häusliche Pflege ermöglichen

Die Verbände der Bau- und Immobilienwirtschaft, die IG Bauen-Agrar-Umwelt und der Deutsche Mieterbund fordern in Ihrer Kampagne "Impulse für den Wohnungsbau", deutlich mehr seniorengerechte Wohnungen, die ggf. auch eine häusliche Pflege ermöglichen.
Nach einer von der Kampagne in Auftrag gegebenen Berechnung des Pestel-Instituts, wird die Zahl der pflegebedürftigen Menschen in den nächsten 10 Jahren auf ca. 2,9 Mio. ansteigen. Die damit verbundenen zusätzlichen Kosten für die stationäre Pflege gibt Roland Rast, Koordinator der Kampagne, mit 4,4 Milliarden Euro an.
Im Jahr 2020 werden von den 510 000 zusätzlichen Pflegebedürftigen, an die 245 000 ältere Menschen vorzeitig ins Pflegeheim müssen, sofern sich das Angebot an seniorengerechten Wohnungen nicht signifikant ändert. "Hier müssen unbedingt steuerliche Entlastungen für den Eigenumbau und steuerliche Anreize für den Wohnungsneubau her, um zügig eine seniorengerechte Sanierung im großen Stil voranzutreiben", betont Isabel Wiest von der Lilienruh Immobilienberatung in Hamburg. "Wir würden unseren Privatkunden in der Verkäuferberatung gerne mehr Alternativen für das Leben nach der großen Familienimmobilie anbieten. aber das Angebot ist relativ gering. Dabei könnte eine barrierearme und seniorengerechte Wohnung die häusliche Pflege stark erleichtern und im Vergleich zu einem stationären Pflegeplatz etwa 1500 Euro im Monat sparen," gibt die Wirtschaftsjuristin zu bedenken. "Fast alle wünschen sich gleitende Übergänge, die eine möglichst lange Eigenständigkeit erleben lassen. Dieser Herausforderung muss sich der Wohnungsmarkt zügig stellen," so Wiest.